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A. Globig, M. Wiedemeier | 09.07.2020

Employer Branding in Krisenzeiten

Der fair gestaltete Prozess bei Mitarbeitertrennungen, die dazugehörigen Gespräche, der Umgang mit den verbleibenden Mitarbeitern und die Auswirkungen auf Employer Branding – ein starkes Band!

Die Arbeitgebermarke oder das Employer Branding darf auch durch Personalabbaumaßnahmen keinen Schaden nehmen, denn die Gewinnung von guten Mitarbeitern wird in Zukunft wieder wichtig werden. Ein zentraler Schlüssel hierbei ist eine professionelle und durchdachte Herangehensweise beim Employer Branding.

Ein Imageschaden – extern wie intern – kommt Unternehmen teuer zu stehen und ist nur schwer zu reparieren. Die Art und Weise wie Unternehmen mit Mitarbeitern umgehen, von denen sie sich trennen, hat direkten Einfluss auf deren Bewertungen auf Social Media Plattformen, wie z.B. Kununu oder die Darstellung gegenüber Dritten wie z.B. Freunden, Bekannten und Verwandten. Ebenso hat es mittelbaren Einfluss auf die Motivation und v.a. auf die Bindung der verbleibenden Mitarbeiter im Unternehmen.

Was ist dieses Employer Branding eigentlich?
Es geht darum, eine Arbeitgebermarke und ein Profil für ein Unternehmen aufzubauen, das für Fach- und Führungskräfte attraktiv ist und die Stärken und Besonderheiten des Unternehmens verdeutlicht. Zugleich geht es darum, alle Maßnahmen und Strategien eines Unternehmens aufzuzeigen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren und die eigenen Vorzüge gezielt zu präsentieren, um Talente anzulocken und zu überzeugen.

Daraus ergeben sich zwei wesentliche Ziele und Zielgruppen des Employer Brandings, die für Unternehmen gleichermaßen wichtig und entscheidend für den langfristigen Erfolg sind. Zum einen die Mitarbeitergewinnung, das Recruiting wo im „War of Talents“, die Talente für das Unternehmen gewonnen werden und das Unternehmen für Bewerber als attraktiver Arbeitgeber erscheint. Zum andern die Mitarbeiterbindung, die Loyalität der Beschäftigten im Unternehmen.

Die Positionierung einer starken Arbeitgebermarke (Employer Branding nach innen und nach außen) ist für viele Unternehmen ein wichtiger Erfolgsfaktor im Wettstreit um
gute Fachkräfte und Talente!

Welche positiven Auswirkungen strategisch und inhaltlich gutes Employer Branding für ein Unternehmen hat zeigt eine Studie von Esch, The Brand Consultants aus dem Jahre 2014.

 Studie

 

Wenn es zu Trennungen von Mitarbeitern kommt, dann werden manchmal „die guten Manieren über Bord geworfen“ und es wird mit „harten Bandagen gekämpft“. Das vorher mühsam aufgebaute positive Arbeitgeberimage wird durch die Art und Weise wie der gesamte Prozess der Trennung durchgeführt wird oder wie Trennungsgespräche ablaufen und wie mit den verbleibenden Mitarbeitern umgegangen wird, stark in Mitleidenschaft gezogen.

Gerade ein emotional so sensibles Thema wie Trennungsgespräche hat Auswirkungen auf das Unternehmen. Eine unprofessionelle, unsensible und wenig wertschätzende Gestaltung der Gespräche wird massive Auswirkungen auf die Arbeitgebermarke haben.

Wenn die Wirtschaft wieder anläuft oder auch bei der aktuellen Suche nach spezifischen Fachkräften, verschlechtern negative Auswirkungen auf die Arbeitgebermarke die Chancen qualifiziertes und hoch umworbenes Personal zu recruitieren. Diese Unternehmen werden vermutlich den War of Talents verlieren.

Der bevorstehende Personalabbau in den Unternehmen wird zwangsläufig kommen, auch wenn die Politiker hier immer beschwichtigen wollen. Interimsstellen werden abgebaut, die Verträge von befristetet Beschäftigten und Zeitarbeitern werden nicht verlängert werden.

Ein professionelles Trennungsmanagement sollte Bestandteil jeder guten Unternehmens- und Führungskultur sein.

Wir wollen Sie darauf vorbereiten! Wir unterstützen Sie bei der Vorbereitung der Gespräche und bei der Schulung ihrer Führungskräfte und Personalleiter, damit ihre Arbeitgebermarke und ihr Employer Branding keinen Schaden nimmt.

Alexandra Globig & Martina Wiedemeier
Expertinnen für Neues Arbeiten & Berufliche Neuorientierung

A. Globig, M. Wiedemeier | 26.06.2020

Trennungsmanagement: Trennungsgespräche führen – fair und wertschätzend!

Der Arbeitsmarkt in Deutschland verändert sich. Die Arbeitslosenzahlen werden weiter steigen und haben jetzt schon historische Werte erreicht. Im Mai 2020 stieg lt. BA die Arbeitslosenquote bereits um 0,6% auf 6,1%. 

Die aktuellen Berichte – z.B. über die Schließung von 62 Filialen der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof oder der geplante Stellenabbau bei VW, BMW und Daimler – in einschlägigen Wirtschaftsmagazinen lassen vermuten, dass es zu weiterem Stellenabbau in der Wirtschaft quer über nahezu alle Branchen und Unternehmensgrößen kommen wird. Nicht nur in gering sondern auch ich höher qualifizierten Berufen.

Die Unternehmen und Führungskräfte, die jetzt in Trennungsgespräche gehen müssen, stehen vor keiner einfachen Aufgabe. Die Trennung von Mitarbeitern ist für beide Seiten eine Herausforderung: Für den Vorgesetzten, der die unangenehme Nachricht übermittelt genauso wie für den Mitarbeiter, der mit der Entlassung umgehen muss. Zugleich ist es wichtig, dass das Unternehmen von dem Mitarbeiter positiv in Erinnerung behalten wird. Damit kann man vermeiden, dass das Unternehmen von scheidenden aber auch von verbleibenden Mitarbeitern außerhalb der Firma negativ dargestellt wird. Denn nach Trennungen folgen auch wieder Einstellungen. Und wer möchte in einem Unternehmen arbeiten, in dem die Mitarbeiter bei einem so sensiblen und emotionalen Thema, nicht fair und wertschätzend behandelt wurden?

Ein solcher Imageschaden – extern wie intern – ist nur schwer zu reparieren. Die Art und Weise wie Unternehmen mit Mitarbeitern umgehen, von denen sie sich trennen, hat direkten Einfluss auf deren Bewertungen auf Social Media Plattformen, wie z.B. Kununu oder die Darstellung gegenüber Dritten wie z.B. Freunden, Bekannten und Verwandten. Ebenso hat es mittelbaren Einfluss auf die Motivation und v.a. auf die Bindung der verbleibenden Mitarbeiter im Unternehmen.

Die Kernfragen lauten, was ist eine gute Trennungskultur, wie etabliert man sie im Unternehmen und was macht ein gutes Trennungsmanagement aus? Eigentlich müsste jedes Unternehmen gut gewappnet sein, denn Kündigungen sind Teil einer jeden Organisations- und Personalentwicklung und das nicht nur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Ein professionelles Trennungsmanagement sollte Bestandteil jedes Unternehmens sein. Kündigungen dürfen nicht zu einem Tabuthema degradiert werden.

Unsere Gedanken unterstreicht eine nationale Studie von Kienbaum aus dem Jahre 2016 in der Entscheider (Geschäftsführer, Personalleiter, Führungskräfte und HR Business Partner) befragt wurden, ob professionelles Trennungsmanagement zum Unternehmenserfolg beiträgt. Und die mehrheitliche Antwort war „Ja“.

Eine zentrale Erkenntnis der Studie war zugleich, dass Trennungskulturen und somit ein professionelles Trennungsmanagement Strategien, Prozesse und vor allem Leadership benötigen. Die Führungskräfte sind in der Durchführung der Gespräche gefordert.
Und das Trennungsgespräch ist eindeutig der Kern einer jeden guten Trennungskultur. Ein Trennungsgespräch ist kein nüchternes, rein sachlich auf Daten und Fakten basiertes, sondern ein – für beide Seiten – hoch emotionales und Soft Fact basiertes Gespräch.

Das unterstreichen auch die Top 5 der wichtigsten Elemente eines Trennungsgesprächs, die die Kienbaumstudie aus den Befragungen zusammenfasst:
• Fairness
• Klare Kommunikation
• Unterstützung bei der Neuorientierung
• Offenheit
• Wertschätzung

In Trennungsgespräch geht es somit darum, die Kündigung klar, fair und unmissverständlich zu formulieren und zugleich mit den unterschiedlichen Emotionen der Mitarbeiter verständnisvoll und wertschätzend umzugehen. Darüber hinaus ist es wichtig, die nächsten Schritte und Details gemeinsam zu besprechen und zu vereinbaren, wie an die Kollegen und ins Unternehmen kommuniziert wird.

Auch Dr. Laurenz Andrzejewksi, Begründer der Trennungs-Kultur-Thematik, stellt vier Kernpunkte für das Trennungsgespräch in den Fokus, die auf einen fairen und wertschätzenden Umgang abzielen:
• Ein 4-Augen-Gespräch findet zwischen direktem Vorgesetzten und dem betroffenen Mitarbeiter statt.
• Gute Vorbereitung ist essentiell und die Durchführung sollte so früh wie möglich nach der Entscheidung stattfinden.
• Ein geschützter Raum, der über die Sitzmöglichkeit hinaus auch Getränke und Papiertaschentücher bereithält, ist notwendig.
• Das erste Gespräch dauert nicht länger als 15 Minuten und beinhaltet die Vereinbarung eines Folgetermins und der Überleitung zu einem Auffanggespräch.

Wir als Expertenteam bereiten Geschäftsführer, Personalleiter, HR Business Partner und Führungskräfte auf diese Gespräche vor, inhaltlich wie mental. Wir helfen, ein professionelles Trennungsmanagement im Unternehmen zu integrieren.

In welchem Zusammenhang Trennungsmanagement und Employer Branding stehen, betrachten wir nächste Woche.

Alexandra Globig & Martina Wiedemeier
Expertinnen für Neues Arbeiten & Berufliche Neuorientierung

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